„Kognitiv“ bezieht sich dabei auf Gedanken und Einstellungen, die wir im Laufe des Lebens entwickelt haben, um die Anforderungen/Probleme des Alltags zu bewältigen. Das heißt, es geht um das Erkennen der eigenen typischen Denkweisen, die Überprüfung derselben („stimmt das noch?“, Diskussion/Disputation) und ggfs. die Entwicklung hilfreicher Gedanken (kognitive Umstrukturierung).
Dazu kommt als zweiter Zugang das Verhalten – also das was wir tun oder (bspw. aus Angst) nicht tun. Ausgehend von der Analyse typischer Verhaltensweisen in konkreten Situationen werden Möglichkeiten für die Bewältigung von intensiven Gefühlen, selbstsicheres Auftreten, angemessenes Äußern von Gefühlen, konstruktive Konfliktlösungen usw. erarbeitet und Strategien zur Umsetzung im Alltag entwickelt (z.B. Expositions-/Konfrontationsbehandlung, Tagesplanung/Aktivitätenaufbau, Training sozialer Kompetenzen).
Darüber hinaus kommen je nach individueller Problemlage weitere Therapiebausteine zum Einsatz. Dazu kann das Erlernen einer Entspannungsmethode wie bspw. die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson gehören oder auch ein Achtsamkeitstraining zur Stressreduktion und/oder Verbesserung der Wahrnehmung eigener Gefühle.
Ausgehend von der Bearbeitung gegenwärtiger Probleme erfolgt also unter Einbezug der Lebensgeschichte eine Auseinandersetzung mit den eigenen Gedanken, Gefühlen und Reaktionen und davon ausgehend die Entwicklung veränderter, hilfreicher Denk- und Verhaltensweisen, die eine bessere Bewältigung der Lebenssituation und damit eine Reduzierung der Beschwerden ermöglichen. Der Therapieprozess orientiert sich dabei einerseits am aktuellen Stand (konkrete Symptomatik, persönliche Stärken/Ressourcen) und den gemeinsam vereinbarten Zielen.